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Bangkok, die Metropole Südostasiens. 16.-18. Oktober 2002
 
Wenn einer eine Reise tut, dann soll man ihn nicht aufhalten. Und wenn diese reise ans andere Ende der Welt führt, dann muss auch ein Zwischenstop in der quirligen Hauptstadt Thailands dabei sein. Überhaupt ist man nach 12 Stunden Flug für jede Bewegungsmöglichkeit dankbar. Wer gepflegten europäischen Städteurlaub gewöhnt ist (so wie ich), muss sich schnell mit einer völlig neuen Situation arrangieren. Oktober in den Randtropen, das heißt extreme Luftfeuchtigkeit und Hitze. Und die empfängt einen, sobald man den Jumbo am Bangkok-Airport verlässt. Die Gangways sind leider nicht wie der Rest des Gebäudes klimatisiert. Die Einreise nach Thailand verläuft relativ unproblematisch. Man füllt seine Immigration Card (nur auf Thai oder Englisch) aus und drückt sie dem Zöllner in die Hand. Der kann mit unseren Buchstaben sowieso nichts anfangen, haut deshalb seinen Stempel in den Pass und klebt ein weiteres Formular ein, welches bei der Abreise wieder abgegeben werden muss.
 
Die Ankunftshalle ist relativ übersichtlich, es gibt nur zwei Ausgänge, und die sind gut beschildert. Vorher empfiehlt es sich aber noch einen kleinen Betrag Geld in Baht zu wechseln, da man sich so erste Probleme beim Transfer ersparen kann. Aber bei einer gut organisierten Reise kann man sich lästiges suchen nach einem Taxi mit englisch-sprechendem Fahrer sparen, denn der Abholservice steht mit Namensschild am Ausgang und erwartet mit einem Kofferträger die Gäste – und für der Kofferträger kann man schon ein paar Baht springen lassen.
 
Tipp: Für alle die ein Taxi nehmen, notieren sie sich den Namen ihres Hotels auch in Thai-Schrift, denn ein Taxifahrer mit Englisch Kenntnissen ist eher selten. Darüber hinaus sollte man berücksichtigen, dass es eine Fahrt in die Innenstadt (also zum Hotel) je nach Verkehrslage zwischen 40 Minuten und 4 Stunden dauern kann – also ein Fahrzeug mit Klimaanlage wäre nicht schlecht. Und zu guter letzt kann man die Fahrzeit durch die Benutzung der Stadtautobahn verkürzen. Diese Straße kostet aber Maut, die der Fahrgast bar zu entrichten hat. Mietwägen sind nicht zu empfehlen, da der Thai einen rasanten Fahrstil pflegt und außerdem Linksverkehr herrscht.
 
Man gewinnt auf der Fahrt in die Innenstadt, wenn es so eine überhaupt gibt, einen Eindruck was man in den nächsten Tagen zu erwarten hat. Das Hotel „Tai Pan“ ist gute Mittelklasse und liegt am östlichen Ende der Sukhumvit Road, der Hauptstraße Bangkoks. Als besonderer Service gilt, dass je 2 Liter Wasser pro Zimmer frei und der Bademantel, wie die Badeschlappen inkludiert sind. Auch die Preise der Minibar sind für unsere Verhältnisse lächerlich, so dass einer Selbstbedienung nichts im Wege steht. Der Pool auf dem Dach des Zwischengeschosses ist nicht gerade groß, dennoch eine willkommene Erfrischung.
 
Der Abend hat in der Stadt gerade erst begonnen, obwohl es bereits 22 Uhr ist. Also wagen wir die ersten Schritte außerhalb des Hotels und bewegen uns Zielstrebig auf die Hauptstraße zu. Neben der schwülen Luft verhindern die ungewohnten Gerüche ein tieferes Durchatmen. Zwischen Garküchen am Straßenrand befinden sich offene Kanäle, die erbärmlich stinken. So schnappt man einmal tief nach Luft, hält diese an, geht weiter und sucht nach einer neuen Möglichkeit Luft zu holen. Um aber von vorne herein klarzustellen: Man gewöhnt sich daran und am dritten Tag benötigt man diese ausgefeilte Atemtechnik nicht mehr!
 
Auf dem Weg begleiten werden wir vier junge und attraktive Männer immer wieder von leichten Mädchen, die an den Türen der Clubs auf Kundschaft warten, angesprochen ... Jörg ist ob des moralischen Verfalls dieser Stadt und ihrer noch nicht ansatzweise volljährigen Prostituierten höchst entsetzt, wir hingegen wehren die Anbiederungen relativ nüchtern-grob mit einem entschiedenen „no’s“ ab. Auch hier gibt es einen Gewöhnungseffekt: Am dritten Tag sind wir vier bei den Damen bekannt, so unternehmen diese auch gar keinen Versuch mehr.
 
Den Morgen beginnt man am besten mit einem ausgedehnten Frühstück im Hotel. Neben den alltäglichen Bestandteilen eines internationalen Büffets gibt es ausreichend Möglichkeiten die örtlichen Speisen zu probieren und seine Geschmacksnerven auf Thai einzustellen. Besonders erwähnenswert sind die frischen Früchte, die bei uns nur nach langer Reise auf den Tisch kommen (Ananas, Papayas, Mango, ...)
So gestärkt begibt man sich auf die obligatorische Stadtrundfahrt. In unserem Stop-over-Paket war diese inkludiert und so holt uns der Kleinbus von gestern pünktlich um 9 Uhr vorm Hotel ab, so dass wir ausreichend Zeit für die Schönheiten dieser Stadt haben. Leider werden noch vier weitere Gäste zusteigen, die uns zwar nichts getan haben, die aber der Reiseleiterin erhebliche Arbeit verursachten – die deutschen Touristen haben nicht ganz umsonst mit Vorurteilen zu kämpfen ...
 
Erster Stopp ist am Wat Traimitr mit dem Gold-Buddha. Bei der Renovierung des Tempels fiel der Gott aus Stein vom Sockel und zerbrach. Innen kam ein 5,5 Tonnen schwerer Buddha aus reinem Gold zum Vorschein, der heute den Besuchern zugänglich ist. Um die Würde der Gebetsstätte zu wahren werden vor dem Betreten die Schuhe ausgezogen und angemessene Kleidung verlangt (Schultern bedecken, keine kurzen Röcke!). Dieser Tempel ist aufgrund seiner überschaubaren Ausmaße ein guter Einstieg in die großartige Götterwelt und Mythologie Südostasiens. Gut lassen sich auch die Opfergaben wie die obligatorischen Räucherstäbchen beobachten. Eine Bitte an alle Besucher: Verhaltens Sie sich so, wie es eine Glaubensstätte erfordert und achten Sie nicht zuletzt auf ein eventuelles Fotografierverbot!
 
Die nächste Station wird schon etwas quirliger. Der Wat Pho oder auch Tempel des ruhenden / liegenden Buddhas ist weitaus größer und besser besucht, daran angeschlossen befindet sich auch noch ein Kloster mit regem Zuspruch. Im Viharn, dem Tempelinneren liegt der 45 Meter lange und fast 15 Meter hohe mit Blattgold verzierte Buddha. Ein Augenmerk ist auch auf die reich verzierten Wände zu legen. Die Fresken sind gut 200 Jahre alt und spiegeln die reiche Geschichte des Landes wieder.  
 
Überhaupt sind die Tempel innen wie außen reich verziert und geschmückt. Für den europäischen Besucher ist es die Fremdartigkeit der Darstellungen, die fasziniert. Insgesamt gibt es in der Stadt über 400 Tempel, die zugänglich sind, vorausgesetzt man findet sie überhaupt im Gewirr der Straßen. Die Mehrheitliche Glaubensrichtung ist der Buddhismus, jedoch gibt es auch Gläubige des Christentums und des Islams (vor allem im südlichen Thailand). 
 
Weiter geht es auf der Stadtrundfahrt zum eigentlichen Höhepunkt dem Königspalast und dem Wat Phra Kaeo mit dem Jade-Buddha, dem Nationalheiligtum des Landes. Vor der prächtigen Siluette der Palastanlagen fällt einem das geschäftige Treiben und das Gewimmle der Abertausenden von Besuchern gar nicht mehr auf. Vorsicht: Wo viele Menschen sind gibt es auch immer wieder Betrüger und Taschendiebe. Aber dass hier kein falscher Eindruck entsteht, das ist wohl in jeder größeren Stadt so.
 
Im Königspalast befindet sich unter anderem die Schatzkammer, die besucht werden kann. Es werden Stücke aus der Vergangenheit, dem Reich Ayutthaiya präsentiert. Anziehungspunkt sind die streng bewachten Kronjuwelen, die auf keinen Fall fotografiert werden dürfen – und wenn dann schon nicht so auffällig mit Blitz! Dies bescherte unserer Führerin eine erhebliche Diskussion mit dem Wachmann, denn der wollte den Film, und der Mitreisenden ein schlechtes Gewissen.
 
Der Gebäudekomplex des Phra Boron Maha Rajawang oder einfach Großer Palast besteht neben verschiedenen Ministerien und der schon erwähnten Schatzkammer auch aus dem Chakri Maha Prasad einem monumentalen Bau aus den 1880er Jahren. Beliebtes Fotomotiv sind die zahlreichen kunstvoll geschnittenen Bonsais und die Palastwache.
 
Der Kern der Anlage ist der Wat Phra Kaeo, der aus mehreren kleineren Tempeln besteht. Im Garten findet man erstaunlicher weise Plätze der Ruhe und Einkehr, durchsetzt von Glaubenssymbolen und reizender Natur.
 
Auch hier lassen sich die schon bekannten Opfergaben finden. Nach der obligatorischen Schuhablage betritt man die von Löwen flankierten Treppen zur Marmorplattform des Bood. Durch fayancengeschmückte Goldsäulen mit Lotosblütenkapitellen führt der Weg in die Hauptkapelle. Der Haupteingang bleibt dem König vorbehalten, das Volk betritt das Allerheiligste von der Seite. Der Smaragd-Buddha darf nicht fotografiert werden, das wird auch strengstens überwacht.
 
Hier hatte auch ich so mein Erlebnis mit dem Chaos der Stadt. Offensichtlich war mein Schuhwerk der thailändischen Mode zu sehr angepasst. Jedenfalls hatte sich ein anderer daran vergriffen. Also barfuss einmal den Tempel umrunden, in der Hoffnung die Treter wieder zu finden. Nachdem dies nicht klappte stieg ich auf ein echtes Thai-Modell um. Dennoch machte ich eine zweite Runde und plötzlich waren meine guten Lloyd’s am anderen Ende des Tempels wieder auffindbar – haben wohl nicht ganz gepasst ...
 
Der letzte Stopp nach nun schon gut vier Stunden führte zum Wat Benchamabobitr, dem Marmor-Tempel etwas abseits vom Zentrum. Dieses beindruckende Gebäude wird wiederum von einem Kloster umgeben ... und erstmals sehen wir auch die im typischen orange gekleideten Mönche. Hier ist noch völlige Ruhe, keine 20 Menschen befinden sich auf dem Areal. Der Tempel wurde aus weißem Toskana-Marmor erbaut und besitzt ein mehrstufiges rotes Dach. Die Giebel sind reich mit Gold verziert und so ergibt das Ganze eine reizvolles Bild mit dem Grün der Bäume und dem leider nicht so tollen Blau des Himmels.
 
Rund um dem Tempel sind im Innenhof 53 Buddhastatuen aufgestellt, die die Entwicklung der buddhistischen Religion widerspiegelt. Im Tempel Inneren befindet sich ein Goldbuddha, der in eindrucksvollem Licht steht. Auch hier gilt Schuhe aus und nicht die erhöhte Plattform betreten. Aber auch das scheint unseren Begleitern aus dem Rheinland nicht sonderlich einleuchtend.
 
Die Tour endet natürlich nicht hier, sondern wie fast alle derartigen Veranstaltungen an einem Fabrikverkauf entweder für Lederwaren (aus Krokodil) einer Diamantschleiferei oder einer Kroko-Farm. Wir durften Diamanten besichtigen, erledigten das aber im Schnelldurchgang, aber nicht ohne uns reichlich an der kostenlosen Bar bedient zu haben.
 
Vorsicht: Irgendwie gehört ein derartiger Besuch immer zum Programm. Die Verkäufer sind zuvorkommend, probieren den Verkauf zwar mit allen Mitteln („no wife, no girlfirend? – but for you ....“) sind aber niemals so richtig aufdringlich. Warnen möchte ich vor spontanen Rundfahrten, frei weg von der Straße. Hier ist nur die Firmenbesichtigung das Ziel – und wer nichts kauft kann dann das Taxi nehmen. Die Methoden ähneln schwer denen einer Kaffeefahrt.
 
Der Rücktransport erfolgte in unserem Fall mit einem Bus der Diamantschleiferei, gemeinsam mit vier besoffenen Engländern. Während Tobi und Jörg das Siam-Center (ein gigantisches Einkaufszentrum) als Ziel wählten, wollten Gregor und ich ins Hotel, die Engländer wussten wohl nicht wohin. Den Siam Square fand der Fahrer auch noch, das Hotel musste er sich erst per Funk erfragen, nach einer einstündigen Fahrt ohne richtiges Ziel lieferte er uns tatsächlich an der Rezeption ab, ich hatte schon daran gezweifelt und an jeder Sky-Train-Station (der Metro) mit dem Gedanken gespielt auszusteigen und mit der Schnellbahn selbst weiterzufahren.
 
So verbrachten wir dann den Nachmittag „very relaxed“ am Pool und warteten bis die beiden anderen kamen um uns ein Abendessen zu organisieren. Es empfiehlt sich hierbei guten Tipps von Leuten, die für einige Zeit in Bangkok waren, zu vertrauen. (Unser Tippgeber war ein guter Bekannter, der ein halbes Jahr für Siemens in der Stadt gearbeitet hatte.)Auch Vorschläge der Reiseführer sind brauchbar, aber bei weitem nicht so exotisch.
 
So landen wir nicht weit vom Hotel entfernt, auf der anderen Seite der Hauptstraße in einem unscheinbaren Gebäude, welches sowohl im Inneren als auch im Freien Tische und Stühle aufgestellt hatte. Irgendwie war es uns tagsüber gar nicht aufgefallen, da die blechernen Rollläden verschlossen waren und das ganze nach einer aufgelassenen Werkstatt ausgesehen hatte. Die Thais sind ein freundliches und aufgeschlossenes Volk, so auch das Service-Personal dieser Gaststätte. Während die Tochter des Hauses nicht-lesbare Speisekarten verteilte, deutete die Chefin unsere Blicke richtig und brachte die „internationale“ Version, die nummeriert und zum Teil auch bebildert war. Um die Familienstruktur zu vervollständigen: Vater war in der Küche und hackte die Schweine und Hühner klein, die Oma war fürs kassieren zuständig.
 
Aus Gründen der Hygiene möchte ich allen raten, keine offenen Getränke zu bestellen und auch Speisen nur gut durch zu genießen!
 
Die Thai Küche ist reichlich, Fleisch meist vom Huhn oder Schwein, in Seenähe auch Fisch und Meeresfrüchte. Das ganze wird mit Reis, Nudeln und viel Gemüse vermischt und richtig scharf zubereitet. Wer wie unser Franke Jörg würzige Küche nicht gewohnt ist, hat da schon schwer zu kämpfen. Getränke sind international von Coca Cola über Sprite bis Budweiser – empfehlenswert ist es aber auch die regionalen Biere auszuprobieren.
 
So gestärkt nimmt man dann den Abend in angriff, der eigentlich immer über den Nachtmarkt entlang der Straßen führt. Man sollte hierbei aber seine Gefühle im Hotel lassen, denn an jeder Kreuzung oder Straßenüberführung sieht man Bettler, Alte und Krüppel, die von der rasch wachsenden Hauptstadt vergessen worden sind. Am eindringlichsten im Gedächtnis sind mir die jungen Mädchen geblieben, die ihre Babys neben sich auf einem Karton schlafend, um einige Bahts die Hand aufhielten. Hier offenbart der Spaß-Tourismus und die Prostitution ihr wahres Gesicht.
 
Ein anderes Erlebnis, das ich keinem Vorenthalten möchte war die nächtliche Begegnung mit einem gigantischen Hindernis. Die Fußwege zwischen der Straßen, den Häusern und den Verkaufsständen sind relativ eng, für die Anzahl der Menschen. Man hat genug damit zu tun, keinem in die Hacken zu treten oder selbst geschoben zu werden. So den Blick nach unten gerichtet, stand ich plötzlich vor einer runden grauen Wand. Der Blick nach oben ließ zunächst keine Veränderung feststellen: Ein ausgewachsener Elefant, der von seinem Mahut durch die Stadt geführt wurde, immer mit dem Ziel ein Stück Zuckerrohr an Touristen zu verkaufen, welches diese an das Tier verfüttern konnten. Am nächsten Tag gelang es mit dann, ein kleineres Exemplar (ein Jungtier) auf ein Foto zu bannen ...
 
Der nächste Morgen begann mit dem schon bekannten umfangreichen Frühstück, und dem obligaten Kofferpacken. Unser Gepäck übergaben wir der Aufbewahrung, während wir uns in der schwülen Luft auf dem Weg zu einem weiteren Muss machten: Eine Thai-Massage. Das ist nichts verwerfliches, hat auch nichts mit sexuellen Praktiken zu tun. Auch hier sollte man Empfehlungen folgen, da es leider genügend schwarze Schafe gibt.
 
Im traditionellen Sinn wird der Körper immer von einem gleichgeschlechtlichen Masseur malträtiert. Jeder kommt in eine Kabine und breitet sich auf dem Boden aus, ab 1,90 Meter gibt es extra Liegeplätze (gell Tobi). In gut einer Stunde wird der Körper vollständig durchgeknetet und verbogen – man merkt plötzlich Knochen und Gelenke, die man noch nie vorher benutzt hat. Der Spaß kostet rund 15 Euro, was für unsere Verhältnisse geradezu geschenkt ist, und man fühlt sich anschließend wie ein neuer Mensch.
 
So gepflegt begeben wir uns auf Shopping-Tour durch die gigantischen Einkaufszentren der Stadt und man wundert sich, wie sich die kleinen Läden angesichts des geringen Einkommens der Thais überhaupt rentieren können. Draußen tobt inzwischen ein letzter Ausläufer des Monsuns und setzt die Straßen unter Wasser. Die Luftfeuchtigkeit bleibt allerdings da der Regen sofort wieder verdunstet. Einen krassen Gegensatz zur schwülen Umgebung stellt der Skytrain dar. Dieses Schnellbahnsystem auf Stelzen über den Straßen gibt es erst seit einigen Jahren und verfügt immerhin über 2 Linien, die wichtige Teile der Stadt miteinander verbinden. Ticketautomaten sind auch in Englisch beschriftet, ebenso die Stationen. Es ist also kein Problem sich zu orientieren. Preislich erscheint uns auch dieses Verkehrsmittel sehr günstig – für die Einheimischen ist der Euro allerdings sehr viel. So erlebt man ganze Familien, die sich als Ausflug eine Fahrt mit dem Skytrain leisten. Die Kinder jubeln und sind begeistert, die Eltern froh, etwas Abwechslungsreiches und Besonderes bieten zu können. Die Züge sind vollklimatisiert und saukalt – im Vergleich zur Umgebung. Aus den Lüftungsschlitzen fällt ein eiskalter Luftstrom auf die Sitzplätze herab – angenehmer ist es im Gang zu stehen. 
 
Von der Endstation am Shangri La Hotel geht es mit einem besseren Einbaum auf den Chayo Phraya weiter. Diese Fähren sind das einzige Verkehrsmittel, das nicht im Stau steht, und unschlagbar schnell und günstig: Eine Fahrt, je nach Ziel kostet zwischen 10 und 20 Cent. Allerdings muss man die Station, an der man aussteigen will, zumindest zeigen oder nennen können. Der Ticket-Verkäufer an Bord kann mit Sicherheit kein Englisch!
Entlang des Flusses bieten sich neue Blickwinkel auf z.B. den Wat Arum, den Tempel der Morgenröte (links), aber auch auf die ärmlichen Behausungen der Menschen (rechts) und den starken Kontrast zwischen Arm und Reich (darunter).
 
Eine Empfehlung: Nehmen sie sich einen Sitzplatz – es schaukelt heftig. Dieser Platz sollte im hinteren Teil des Bootes sein und am besten hinter einer Plane, die als Fenster und Spritzschutz fungiert. Der Chayo Phraya ist nämlich nichts anderes als der Hauptsammler der Kanalisation von Bangkok und einen ekelhafte Brühe!
 
Ein guter Anleger befindet sich am Königspalast. Von dort aus kann man die Gegend rund um das Machtzentrum schön zu Fuß erkunden. Auch befindet sich hier das Zentrum und erster Anlaufpunkt der Backpacker. Es gibt also ausreichend Möglichkeiten zum Essen und zur Unterhaltung. Allerdings merkt man hier deutlich, dass die Touristen willkommene „Melkkühe“ sind, anders kann man sich das fast doppelt so hohe Preisniveau im Vergleich zur eigentlichen City nicht erklären.
 
Für die Rückfahrt, die wieder per Boot unternommen wird sollte gelten: Nehmen sie den Anleger, bei dem sie auch ausgestiegen sind oder wo sich viele Menschen, darunter auch Touristen befinden. Wir machten dies nicht und sind zunächst über Sandsäcke und Hochwasserstege zu einem Anleger gegangen, aber es wollte kein Boot anlegen, der ältere Herr hat uns nicht verstanden, lediglich „Shangri La“ war irgendwie bekannt und er wies uns zu einem Steg knapp hundert Meter entfernt. Dort war auch nicht viel mehr Leben, aber wieder ein Alter, der nichts verstand, und eine ältere Dame, die mit gutem Englisch und Thai-Kenntnissen die Situation erklärte. Während des Wartens kamen noch weitere Personen und der Steg füllte sich, und die nette Dame erzählte mir von ihrem bewegten Leben: Dass sie aus Deutschland vor Hitler flüchtete, in England Unterschlupf suchte, später in Argentinien war, sich in den USA sehr zu Hause fühlt und mittlerweile die Welt erkundet.
 
Zurück in einer halben Stunde sind wir am Shagri La angekommen und wechseln in den Skytrain. Ein Stopp führt uns noch in den Patpong Road, einer Vergnügungsstraße mit einem Markt, der allerdings erst zu späterer Stunde richtig belebt wird.
 
So schlagen wir die letzten Stunden in der Hauptstadt Thailands im Lokal von gestern tot und verbrauchen die letzten Baht, die wir sonst nicht mehr umtauschen hätten können. Achtung: Jeder Ausreisende muss am Flughafen 500 Baht bar als Ausreisesteuer bezahlen! Das sollte man sich noch aufheben. Gegen 20.30 Uhr sind wir zurück im Hotel und nehmen unser Gepäck wieder vollständig in Empfang, für einen Cocktail an der Bar reicht die Zeit leider nicht mehr, denn kurz von 21 Uhr steht unser Kleinbus schon zur Abholung bereit, mit einem englischen Guide, der uns zum Flughafen begleitete und fast alle Formalitäten erledigte.
 
Zunächst mussten wir ihm allerdings die Fluggesellschaft und das dazugehörige Terminal erklären, obwohl der Schlaf allmählich die Oberhand gewann. Im Flughafen ist durch den Veranstalter ein Kofferservice inclusive – der Guide übernimmt den Check-in und begleitet uns zum Zoll, wo wir die Ausreisesteuer entrichten. Mit einem freundlichen Gruß verabschiedet er uns in Richtung Europa.
 
Das Terminal 2 ist sehr modern und gepflegt - im Gegensatz zum T1, welches wir auf der Hinreise erlebten. Die duty-free Zigaretten dürfen nicht fehlen, schließlich ist der nächste Stopp in London bereits auf EU-Gebiet. Was ich nicht gedacht hätte ist, dass man bei ausreichender Müdigkeit tatsächlich auf den Bänken in den Wartehallen schlafen kann. Wie ich den Flieger bestiegen habe ist mir unbekannt – wie in Trance muss ich die nächsten 13 Stunden zugebracht haben, schließlich habe ich keine Mahlzeit ausgelassen und die Weinkarte wurde auch durchprobiert, kann mich aber an nichts mehr richtig erinnern.
 
Mehrere Warteschleifen über London am Morgen ziehen das ganze noch in die Länge, und der Magen sehnt sich nach einem Frühstück. London-Heathrow ist immer noch so hässlich und unübersichtlich wie vor vier Wochen, der Transfer mit den Flughafenbussen zieht sich wegen der umfangreichen Einreisekontrollen in die Länge, erst gegen 8 Uhr erreichen wir T1, von dem aus unser Flieger nach München starten sollte. Hier ist dann auch noch Gelegenheit den Hunger zu bekämpfen und ausgiebig einzukaufen, was uns vier Männer aber nicht wirklich reizt.
 
9:20 Uhr hebt der Flug BA951 nach München ab und landet planmäßig im Erdinger Moos kurz nach 12 Uhr Ortszeit. Hier erwartet uns der Vater von Gregor, und wir unser Gepäck. Doch die Verlustquote auf Flügen via London ist erheblich. So bleibt mir der Weg zum Lost-and-Found Schalter nicht erspart – dort sind bereits mehrere Urlauber mit dem gleichen Problem, die Dame von British Airways kann einem echt leid tun. (Immerhin hat BA einen eigenen Schalter – das Problem der verlorenen Koffer ist also kein Einzelfall) Nun gut bei mir war es auf dem Weg nach Hause, die anderen Passagiere wollten erst ihren Urlaub antreten. (Wenn man überlegt dass de Flug München-London für 99 Euro zu haben ist, und die Koffer nachtransportiert werden, dann bleibt nicht mehr viel Gewinn übrig...)
 
So verlassen wir mit Verspätung den Flughafen in Richtung Heimat, und im Auto hätten wir mit auch noch meinem Gepäck vielleicht ein echtes Platzproblem gehabt...
 
Die Transportkette klappt vorzüglich – 14 Uhr Schöllnach, Tobi’s Mutter steht bereit ihren Sohn zu verladen, Gregors Mum hatte den Kaffee und Kuchen schon parat, mein Vater trudelte kurz später ein. So lieferten wir gegen 16 Uhr Jörg in Passau ab und gaben noch alle Filme der Kollegen und meine (insgesamt 39 Stück) zur Entwicklung auf. Die Heimat hat uns wieder!
 
Und mein Gepäck kam zwei Tage später am Abend bei mir an. Ein Transporter von British Airways hat auf seiner Tour verlorene Koffer an das Ziel gebracht, ein Anruf von der örtlichen Tankstelle, dann mit Wegbeschreibung zu mir und auch der letzte Rest von mir war vom Urlaub zurück ...
 
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